Renovierungen
Die Orgel wurde noch in den 40er Jahren renoviert. Das Geld dazu hat die Gemeinde selber zusammengetragen. Die notwendigen großen Reparaturen der hinfälligen Kapelle wuchsen jedoch. Dazu war kein Geld zu bekommen. Weder aus der Kirchengemeinde Isenbüttel, der die Kapellengemeinde laut Urkunde vom 30. November 1908 mit einer gewissen Selbständigkeit und drei Mitgliedern im Kapellenvorstand angegliedert war, noch von der politischen Gemeinde.
Doch eines Tages kam das große Ereignis. Prof. Dr. Heinrich Nordhoff, damaliger Generaldirektor des Volkswagen-Werkes, entdeckte bei einer Fahrt durch Calberlah die alte, baufällige Kapelle. Sie gefiel ihm und er erkannte ihren historischen Wert. Auf seine persönliche Veranlassung hin übernahm das VW-Werk in großzügiger Weise die Hälfte (30.000 DM) der Renovierungskosten. Unter anderem mussten das ganze Fachwerkgebälk und das Innere der Kapelle erneuert werden. Am 29.10.1960 fand im feierlichen Rahmen die Wiedereinweihung der alten Kapelle statt.
Vom 3. bis 5. September 1976 stand die 400-Jahrfeier der Alten Kapelle im Mittelpunkt des Gemeindelebens. Eine 19-seitige Festschrift wurde herausgegeben, die vom Alter und den Besonderheiten der Kapelle berichtet.
Aus der Vielzahl der Hilfeleistungen für diese Festtage ist die Außenrenovierung der Kapelle zu erwähnen. Im Sommer 1975 haben Werner Hartmann und Heinz-Günter Wolke mit intensivem Fleiß dem Turm einen neuen Anstrich gegeben. Großzügige Hilfe kam von Dachdecker Hans-Friedrich Otte und Baufirmen Theuerkauf aus Allerbüttel und Beese aus Braunschweig.
Renovierung 1989/1990
In den Jahren 1989/90 erfolgte eine weitere große Renovierung der Kapelle mit Neuaufbau des Fachwerkturmes durch die Firma Zimmerei Bengel aus Fallersleben. Es stellte sich heraus, dass bei der Renovierung in den Jahren 1959/60 Fehler gemacht worden waren. Alle Gefache zwischen der Fachwerkskonstruktion waren mit Teerpappe ausgelegt. Das Holz erstickte. Jetzt benutzte man Methoden alter Handwerkskunst. Die Gefache wurden ausgemauert und dazwischen als Feuchtigkeitsausgleicher ein Hanfseil gespannt. Nach den Maurerarbeiten ließ man sich sechs Monate Zeit, ehe der Außenputz aufgetragen wurde und noch ein weiteres halbes Jahr verging, bis die Maler ans Werk gehen konnten.
Besonders erfreut war Pastor Hilleke über die Spendenfreudigkeit der Gemeindemitglieder, die zum größten Teil die Bausumme aufgebracht hatten. Eine sehr kranke, ältere Dame, die auch im Kirchenchor aktiv gewesen war, hatte den Anstoß dazu gegeben. Sie verfügte im Beisein ihrer Kinder, an Stelle von Kränzen sollte man Spenden für die Alte Kapelle geben.
Um so ein wertvolles Kleinod wie unsere Alte Kapelle zu erhalten, waren im Sommer 2011 allerdings erneut Sanierungen notwendig geworden, An der Westfassade musste das Mauerwerk in geschädigten Gefachen entfernt und erneuert werden. Zur Finanzierung haben abermals Gaben von Gemeindegliedern in außerordentlicher Höhe beigetragen und zudem wurden wir mit einem finanziellen Beitrag durch die VW AG (2000 EUR) in dem Vorhaben unterstützt. Am 25.09.2011 erfolgte nach Abschluss der Arbeiten die feierliche Wiedereinweihung der Kapelle mit einem Gitarrenkonzert mit Tillmann Seitz.
Leider kam es trotz der aufwändigen Komplettsanierung der Fassade zu Abplatzungen des Putzes mit Schwerpunkt am Turm. Entsprechend der Empfehlungen des Amtes für Bau- und Kunstpflege wurden nun in 2017 die Gefache im Turm vollständig mit Klinkerhintermauerung erneuert. Dieses Bauvorhaben wurde von der Gemeinde bezuschusst.
Schließlich wurde in 2017 noch die Erneuerung der Außenbeleuchtung erforderlich. Diese rückt unsere Alte Kapelle nun in ein noch schöneres Licht. Auch hierbei wurden wir finanziell von der Gemeinde Calberlah unterstützt.